Fiat Punto Reparaturanleitung | Bremskraftverstärker prüfen

Fiat Punto Reparaturanleitung / Bremsanlage / Bremskraftverstärker prüfen

Der vom fahrer aufgebrachte bremsdruck wird über den bremskraftverstärker durch den saugrohrunterdruck verstärkt.

Beim dieselmotor wird der benötigte unterdruck von einer am motor angeflanschten vakuumdruckpumpe erzeugt.

Die funktion ist zu überprüfen, wenn zum erzielen einer ausreichenden bremswirkung die pedalkraft außergewöhnlich hoch ist.

  • Bremspedal bei stehendem motor mindestens 5-mal kräftig durchtreten, dann bei belastetem bremspedal motor starten. Das bremspedal muss jetzt unter dem fuß spürbar nachgeben.

Bremskraftverstärker prüfen

  • Andernfalls unterdruckschlauch - 3 - am bremskraftverstärker - 5 - abziehen, motor starten. Durch fingerauflegen am ende des unterdruckschlauches prüfen, ob unterdruck erzeugt wird. Der bremskraftverstärker sitzt im motorraum direkt an der spritzwand. 1 - Stecker für den geber bremsflüssigkeitsstand, 2 - ölleitung der hydraulikkupplung, 4 - hauptbremszylinder.
  • Ist kein unterdruck vorhanden: unterdruckschlauch auf undichtigkeiten und beschädigungen prüfen, gegebenenfalls ersetzen. Sämtliche schellen fest anziehen.
  • Ist unterdruck vorhanden: unterdruck messen, gegebenenfalls bremsservo ersetzen lassen (werkstattarbeit).

Störungsdiagnose bremse

Störung Ursache Abhilfe
Leerweg des bremspedals zu groß. Ein bremskreis ausgefallen.

Speziell bei trommelbremse: nachstellautomatik klemmt.

  • Bremskreise auf flüssigkeitsverlust prüfen.
  • Nachstelleinheit gangbar machen.
Bremspedal lässt sich weit und federnd durchtreten. Luft im bremssystem.

Zu wenig bremsflüssigkeit im ausgleichbehälter.

Dampfblasenbildung. Tritt meist nach starker beanspruchung auf, z. B. Passabfahrt.

  • Bremse entlüften.
  • Neue bremsflüssigkeit nachfüllen, bremse entlüften.
  • Bremsflüssigkeit wechseln. Bremse entlüften.
Bremswirkung lässt nach und bremspedal lässt sich Durchtreten. Undichte leitung.

Beschädigte manschette im hauptoder radbremszylinder.

Speziell bei scheibenbremse: Kolbendichtring beschädigt.

  • Leitungsanschlüsse nachziehen oder leitung erneuern.
  • Manschette erneuern. Gegebenenfalls hauptbremszylinder beziehungsweise dessen innenteile ersetzen lassen (werkstattarbeit).
  • Bremssattel überholen lassen (werkstattarbeit).
Schlechte bremswirkung trotz hohen fußdrucks. Bremsbeläge verölt.

Ungeeigneter oder verhärteter bremsbelag.

Bremskraftverstärker defekt, unterdruckleitung porös oder defekt.

Bremsbeläge abgenutzt.

  • Bremsbeläge erneuem.
  • Beläge erneuern. Nur vom automobilhersteller freigegebene bremsbeläge verwenden.
  • Bremskraftverstärker und unterdruckleitung prüfen. Bei dieselmotoren vakuumpumpe prüfen, gegebenenfalls ersetzen.
  • Bremsbeläge erneuem.
Bremse zieht einseitig. Unvorschriftsmäßiger reifendruck.

Bereifung ungleichmäßig abgefahren.

Bremsbeläge verölt.

Verschiedene bremsbelagsorten auf einer achse.

Schlechtes tragbild der bremsbeläge.

Speziell bei scheibenbremse: verschmutzte bremssattelschächte.

Korrosion in den bremssattelzylindern.

Bremsbelag ungleichmäßig verschlissen.

Speziell bei trommelbremse: kolben in den radbremszylindern schwergängig.

  • Reifendruck prüfen und berichtigen.
  • Abgefahrene reifen ersetzen.
  • Bremsbeläge erneuem.
  • Beläge achsweise erneuern. Nur vom automobilhersteller freigegebene bremsbeläge verwenden.
  • Bremsbeläge austauschen.
  • Sitz- und führungsflächen der bremsbeläge im bremssattel reinigen.
  • Bremssattel erneuern.
  • Bremsbeläge erneuern (an beiden rädern), bremssättel auf leichtgängigkeit prüfen.
  • Radbremszylinder instand setzen oder erneuern.
Bremse zieht von selbst an. Ausgleichsbohrung im hauptbremszylinder verstopft.

Spiel zwischen betätigungsstange und hauptbremszylinderkolben zu gering.

  • Hauptbremszylinder reinigen und innenteile erneuern lassen (werkstattarbeit).
  • Spiel prüfen lassen (werkstattarbeit).
Bremsen erhitzen sich während der fahrt. Bremse zieht von selbst an.

Bremse schwergängig.

Handbremsseil schwergängig.

Speziell bei scheibenbremse: korrosion in den bremsattelzylindern.

Speziell bei trommelbremse: bremsbacken-rückzugfedern erlahmt.

  • Hauptbremszylinder reinigen, innenteile erneuern und spiel prüfen lassen (werkstattarbeiten).
  • Bewegliche teile der trommelbremse schmieren. Bremssattel überholen lassen (werkstattarbeit).
  • Seil schmieren oder erneuern.
  • Bremsattel erneuern.
Bremsen rattern. Ungeeigneter bremsbelag.

Speziell bei scheibenbremse: bremsscheibe stellenweise korrodiert.

Bremsscheibe hat seitenschlag.

Speziell bei trommelbremse: bremsbeläge verschlissen.

Bremstrommel unrund.

  • Rückzugfedern erneuern.
  • Beläge erneuern. Nur vom automobilhersteller freigegebene bremsbeläge verwenden.
  • Scheibe mit schleifklötzen sorgfältig glätten.
  • Scheibe nacharbeiten oder ersetzen.
  • Beläge erneuern. Nur vom automobilhersteller freigegebene bremsbeläge verwenden.
  • Bremstrommel ersetzen.
Räder lassen sich schwer von hand drehen. Speziell bei scheibenbremse: bremsbeläge lösen sich nicht von der bremsscheibe, korrosion in den bremssattelzylindern.

Speziell bei trommelbremse: bremsbacken lösen sich nicht von der bremstrommel, rückholfeder gebrochen oder abgesprungen.

  • Bremssattel überholen, eventuell austauschen.
  • Neue rückholfeder einbauen.
Ungleichmäßiger belag- verschleiß. Speziell bei scheibenbremse: ungeeigneter bremsbelag.

Bremssattel verschmutzt.

Bremssattel klemmt.

Kolben nicht leichtgängig.

Bremssystem undicht.

  • Beläge erneuern. Nur vom automobilhersteller freigegebene beläge verwenden.
  • Bremssattelschächte reinigen.
  • Führungsbuchsen und -stifte gangbar machen.
  • Kolben gangbar machen (werkstattarbeit).
  • Bremssystem auf dichtigkeit prüfen.
Keilförmiger bremsbelag- verschleiß. Speziell bei scheibenbremse: bremsscheibe läuft nicht parallel zum

Korrosion in den bremssätteln.

  • Anlagefläche des bremssattels prüfen.
  • Verschmutzung beseitigen.
Bremse quietscht. Oft auf atmosphärische einflüsse (luftfeuchtigkeit) zurückzuführen.

Speziell bei scheibenbremse:

Ungeeigneter bremsbelag.

Bremsscheibe läuft nicht parallel zum bremssattel.

Verschmutzte schächte im bremssattel.

Speziell bei trommelbremse:

Ungeeigneter bremsbelag oder belag liegt nicht satt auf.

Bremse verschmutzt.

Rückholfedern zu schwach, gebrochen oder abgesprungen.

  • Keine abhilfe erforderlich, wenn das quietschen nach längerem stillstand des wagens bei hoher luftfeuchtigkeit auftritt, sich dann aber nach den ersten bremsungen nicht wiederholt.
  • Beläge erneuern. Nur vom automobilhersteller freigegebene bremsbeläge verwenden.
  • Anlagefläche des bremssattels prüfen.
  • Bremssattelschächte reinigen.
  • Beläge erneuern. Nur vom automobilhersteller freigegebene bremsbeläge verwenden.
  • Bremsen reinigen.
  • Rückholfedern erneuern.
Bremse pulsiert. Abs in funktion.

Speziell bei scheibenbremse:

Seitenschlag oder dickentoleranz der bremsscheibe zu groß.

Bremsscheibe läuft nicht parallel zum bremssattel.

Speziell bei trommelbremse: anlagefläche der felge an der bremstrommel nicht plan, dadurch verzug der bremstrommel.

  • Normal, keine abhilfe.
  • Schlag und toleranz prüfen. Scheibe nacharbeiten oder ersetzen.
  • Anlagefläche des bremssattels prüfen.
  • Es kann versucht werden, die felgen untereinander auszutauschen. Gegebenenfalls felgen ersetzen.
    Siehe auch:

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